FÖJ-Zeltlager 2019

von Lisa Kreitmeier

FÖJ-Camping?!

Endlich wieder ein FÖJ-Seminar, ein Wiedersehen mit alten Bekannten, Freund*innen oder neuen Begegnungen mit FÖJ´ler*innen aus ganz Deutschland.

Irgendwo im nirgendwo Baden-Württembergs, genauer gesagt am Holzweiher bei Füramoos, trafen wir uns, für das zweite große FÖJ-Zeltlager. Diesmal vier Tage unter dem leitenden Thema „Nachhaltige Entwicklung“.  Über 80 ehemalige und aktive FÖJ´ler*innen kamen dafür über das verlängerte Wochenende des 11. bis 14. Julis zusammen. Bereits am Donnerstag reisten dank Urlaub gut 30 Menschen aus verschiedenen Bundesländern an, um gemeinsam mit uns aufzubauen, einander kennenzulernen und das Seminargefühl zu genießen. Die folgenden Tage genossen wir die Ruhe des Sees, die Natur und dessen Gewitterschauspiele.

Workshop zum Thema Tierethik

Natürlich gab es aber auch einige Workshops zum Leitthema Nachhaltige Entwicklung. Auf Wunsch gab es dazu bereits freitagfrüh einen Workshop zu Tierethik und der Tierrechtsbewegung. Warum klassifizieren wir Tiere? Wodurch erhalten Haus-, Nutz- und Wildtiere ihre Rechte oder wodurch werden ihnen und Schädlingen konsequent grundlegende Lebensrechte dadurch abgesprochen?

Untermalt wurde der Workshop durch das durchgängig vegane Bio und Bioland essen, dass ganz frei von Nutztierprodukten fabelhaft gekocht und geschmeckt hat. Dem Küchenteam da ein großes Lob, dass sich bereits durchaus mit Kochkollektiven messen kann. Bevor es zu dem fabelhaften Mittagessen freitags überging, stand für Interessierte aber noch ein Vortrag zum Thema Energiewirtschaft in Europa von Daniel aus dem Demokratiezentrum Oberschwabens an. Nebenbei trafen stehts neue Gesichter auf dem Zeltplatz ein, die vom Vortrag aus armeschwenkend begrüßt wurden. Bis zum abendlichen Plenum und der offiziellen Begrüßung beschäftigten sich alle gegenseitig mit Spiel, Diskussion, Kunst und Unterhaltung.  Als abends das Lagerfeuer ganz entflammt, die Spiele und Revanchen auf den Wiesen wegen Dunkelheit auf Samstag verschoben und alle Zelte aufgebaut waren, traf sich der größte Teil um die Feuerstelle. Es wurde geschwatzt, getrunken und viel gesungen.

Das eigene Besteckset schnitzen

Der Samstag begann für alle im eigenen Tempo. Während die Ersten sich bereits um kurz nach Acht Uhr ins Küchenzelt für Tee, Brunch und folgende Spaziergänge aufmachten, blieben andere noch ein Weilchen liegen und kurierten ihre Stimmbänder, bis zum morgendlichen Plenum mit WUPs und Gruppenspielen um halb Elf. Nach dem verlängerten Brunch gings in die Aufteilung der Workshops. Roland, die Wetter-Koryphäe Oberschwabens bot Einblicke in seinen jahrelangen Kampf in und mit der Politik bei Klimafragen, vermittelte dabei klimatische Zusammenhänge und verglich Prognosen von früher mit heute. Thomas vom lokalen GWÖ Verein erarbeite mit seinen Teilnehmenden die Vorzüge der Gemeinwohlökonomie als Bereicherung der sozialen Marktwirtschaft und als Gegengewicht zu den negativen Seiten des Kapitalismus innerhalb des Systems. Nicole dagegen, führte in die Welt der Permakultur als Lebens- und Landwirtschaftsform ein, die einen Kreislauf zwischen Mensch, Tier und Umwelt aufbaut. Andere trafen sich währenddessen um blanke Leinwände mit verschiedenen Gemälden zu füllen, oder schnitzten sich ihr eigenes Besteckset.

Da der restliche Tag sonniger und heißer war als erwartet, wurde ausgiebig im Holzweiher geschwommen und die Wiese stehts Spielplatz mindestens zweier unterschiedlicher Teamspiele wie Jugger und Wikingerschach. Am Lagerfeuer gab Lisa abends dann noch Einblicke in die Projekte und Aufgaben des FÖJ-AKTIV e.V. und weshalb der Verein einfach rund um eine schöne Sache ist. Gegen Abend dominierte dann sowieso und wie immer das Lagerfeuer. An diesem Abend kamen Samstagabend noch einmal alle FÖJ´tis zusammen, um das Liederbuch auf und ab sangen und Gruppenrätsel bis weit in die Nacht spielten. (Wann ist die verdammte Flasche denn nun offen und wann nicht?). Sogar das FÖJ-Lied des Jahrgangs 17/18 erklang wieder in der Nacht.

Nach dieser langen Lagerfeuerlied-Nacht und einer Menge Spaß, fingen Sonntagmorgen schon die Abbauarbeiten und Putzaktionen an. Da alle tatkräftig mithalfen, war vor der Abreise noch genug Zeit für eine ausgiebige Abschiedsrunde.

Und das klare Feedback macht stolz. Nicht nur, dass das Zeltlager wieder ein schönes Treffen geworden ist, nein. Es scheint so, als würde sich für das kommende Jahr erneut ein Arbeitskreis zusammenfinden und es wohl auch ein drittes Zeltlager geben wird!