Hanau Gedenkfahrt FÖJ-Berlin

Projektverantwortliche:rArbeitskreis Aktivismus FÖJ Berlin
Projektzeitraum18. – 19. Februar 2023
Zielgruppe und OrtBerliner FÖJler*innen
in Frankfurt am Main und Hanua

Projektbeschreibung

Im Februar 2023 fand erstmalig eine von Berliner FÖJler*innen organisierte Gedenkfahrt zum dritten Jahrestag des rassistischen Terroranschlags in Hanau statt, um Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov zu gedenken und gemeinsamen Widerstand gegen Rassismus zu zeigen.

Schon früh um 7 starteten wir am Samstag, den 18. Februar, am Hauptbahnhof in Berlin mit unserer Wochenendgedenkfahrt.
Nachdem sich unsere Anreise nach Frankfurt durch Verspätung der Bahn etwas verzögerte, kamen wir gegen Mittag im Stadteilladen an. Dort angekommen, gab es nach einer kurzen Pause als Vorbereitung auf die Vorabenddemo in Frankfurt ein Demobriefing. Anschließend fand ein vom Orga-Team vorbereiteter Workshop zum Thema Rassismus statt. Zur Einleitung des Workshops schauten wir uns gemeinsam ein Video der „Initiative 19. Februar. Danach vertieften wir in kleinen Gruppen unsere Kenntnisse zum Anschlag in Hanau und teilten dort unsere Gedanken und Emotionen miteinander. Anschließend wurde das (sehr leckere) Chili, das während des Workshops parallel vom Koch-Team zubereitet wurde, serviert. Nach der Stärkung ging es weiter mit dem Workshop, wobei wir uns genauer mit den verschiedenen Gesellschafts-Verständnissen, der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und der daraus resultierenden Ideologie des Rassismus auseinandersetzten.

Am späten Nachmittag machten wir uns schließlich zu Fuß auf den Weg zum Hostel. Dort teilte sich unsere Gruppe: Ein Teil von uns begab sich anschließend auf den Weg zur Vorabenddemo, der andere schaute sich das Bahnhofsviertel an.
Nachdem beide Gruppen abends wieder im Hostel angekommen waren, versammelten sich alle in der Lobby, um die Demo-Erlebnisse zu besprechen. Danach war das Programm für den Tag beendet. Einige gingen anschließend schon auf ihre Zimmer schlafen, andere saßen noch zusammen in der Hostellobby und spielten beispielsweise Airhockey.

Der Samstag begann um 8 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Nach der Stärkung packten wir unsere Sachen und nahmen den Regionalzug nach Hanau. Dort angekommen, liefen wir mit unserem Gepäck direkt zum Marktplatz, wo wir an der Gedenkkundgebung an der Seite der Angehörigen der Opfer teilnahmen. Anschließend liefen wir gemeinsam zu den Räumlichkeiten der Hanauer DIDF-Jugend, wo wir unser Gepäck abstellten und Essen und Tee bekamen.
Nach einer kurzen Mittagspause trafen wir uns wieder am Marktplatz vor dem Rathaus, wo wir anschließend die von der „Initiative 19.Februar“ und Forensics Architecture organisierte Ausstellung „Drei Jahre Erinnerung und Aufklärung“ besuchten. Im Anschluss daran, gegen 16 Uhr, nahmen wir an der zentralen Kundgebung mit anschließendem Demozug durch Hanau teil. Dort sprachen auch Angehörige und Überlebende der Attentate aus München und Halle.
Zurück bei der DIDF Jugend tauschten wir erneut unsere Eindrücke und Erlebnisse miteinander aus. Anschließend liefen wir zusammen zum Hauptbahnhof, von wo aus es schließlich gegen 19:30 zurück nach Berlin ging.

Diese intensive Fahrt hinterließ bei vielen von uns bewegende Erinnerungen. Mich persönlich macht es einfach nur traurig und zu gleich auch wütend, dass die Angehörigen selber für Aufklärung und Konsequenzen kämpfen müssen und dass die Personen, die eigentlich  dafür zuständig sind (Polizei oder Politiker*innen wie der Bürgermeister oder der Hessische Innenminister), ihren Job nicht machen oder eine ausreichende Aufarbeitung gar verhindern. In einem gemeinsamen Nachbereitungs-Treffen zwei Wochen später reflektierten wir abschließend die erlebten Ereignisse. Darüber hinaus holten wir einen Teil des Workshops nach und vertieften unsere Kenntnisse. Abschließend sammelten wir Ideen, wie wir unseren Aktivismus gegen Rassismus weiterführen können, denn „Erinnern heißt verändern“ (Initiative 19. Februar).

Aktivistische Grüße
Antonia aus dem Berliner FÖJ-Arbeitskreis „AKtivismus“